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Sabrina Kubitschko

Wirksam den eigenen Stress lösen

Aktualisiert: 19. Aug.

Neben Schlaganfall & Herzinfarkt zählt in der westlichen Welt Stress zu den Top-Zivilisationskrankheiten. Wir hetzen von einem Termin in den nächsten, unabhängig davon, ob er privater oder beruflicher Natur ist. Stress oder immer „busy“ zu sein, wie es mittlerweile so schön heißt, gehört zum Alltag dazu. Immer „on" zu sein, erreichbar zu sein, beschäftigt zu sein, zieht sich dabei durch alle Altersgruppen. Selbst Rentner und kleine Kinder wissen, was es bedeutet, gestresst zu sein. Denn ein wenig gehört es in unserer Welt auch zum Status dazu.

Wer gestresst und ohne Zeit ist, ist schließlich ja auch wichtig. Zumindest macht es nach außen hin den Eindruck.


Die Folgen eines super beschäftigen und immer gestressten Lebens können aber verheerend für die psychische und körperliche Gesundheit sein. Wer dauerhaft negativem Stress, dem sogenannten Disstress, ausgesetzt ist, hat ein erhöhtes körperliches Risiko auf


  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Schlaganfall, Herzinfarkt & Bluthochdruck

  • Geschwächtes Immunsystem

  • Magen-Darm-Erkrankungen & Verdauungsstörungen

  • Verspannungen in der Muskulatur, auch im Bereich der Zähne (Zähneknirschen etc.)

  • Diabetes Typ 2

  • Erhöhte Entzündungswerte im Körper.


Die psychische Gesundheit betreffend, steigt das Risiko bei lang anhaltendem Stress auf


  • Innere Unruhe & Nervosität

  • Konzentrationsschwierigkeiten

  • Schlafprobleme

  • Reizbarkeit & Wut, häufiges Weinen

  • Angst & Panikattacken

  • Depressionen

  • Erschöpfung, Müdigkeit & Burn-Out


Wahrlich keine schönen Aussichten. Und für wen ist es denn schon wirklich schön, immer gefühlt im Ausnahmezustand zu sein (denn das ist der Körper bei Stress)?

Aber was bedeutet Stress eigentlich wirklich?


Stress ist nichts anderes als eine Anpassungsfähigkeit sowie ein physiologisches Reaktionsverhalten des Körpers auf Störsituationen. In dem Moment, in dem wir Stress empfinden, bereitet sich der Körper darauf vor, uns vor einer belastenden Situation zu schützen bzw. uns da hindurch zu manövrieren. Dazu schüttet er sogenannte Stresshormone wie Adrenalin, Noradrenalin und Kortisol aus, damit sich unsere Leistung steigert. Der Herzschlag wird erhöht, es wird mehr Blut durch unsere Blutgefäße und Muskeln gepumpt, wir können schneller reagieren, sind fokussierter, wacher und konzentrierter. Evolutionstechnisch betrachtet ein wirklich toller Mechanismus, der uns vor dem berühmten Säbelzahntiger geschützt hat.

So weit, so gut. Aber warum hat der moderne Mensch dann mit Stress zu kämpfen, wenn es doch eigentlich ein toller Schutzmechanismus ist?


Das Problem liegt wie so oft im Maß der Dinge. Der Steinzeitmensch hatte nach einer Flucht vor dem Säbelzahntiger wieder die Möglichkeit, sich in seiner Höhle zu erholen. Die Hormone konnten in der Zeit wieder abgebaut und neutralisiert werden. Die Körperfunktionen, die erhöht oder beschleunigt waren, gingen wieder zurück. Entspannung trat ein. Leider genau das, was in unserer heutigen Welt fehlt. Stress belastet die aktuelle Menschheit deshalb so sehr, weil er dauernd anhält. Bedauerlicherweise meist schon von klein auf. Weil wir es in unserer Leistungsgesellschaft gewohnt sind, ständig aktiv zu sein und nicht auf unser natürliches Bedürfnis auf Ruhe zu hören. Uns ist die Balance zwischen Anspannung und Entspannung verloren gegangen.


Jetzt müssen wir natürlich nicht mehr vor dem Säbelzahntiger davonlaufen. Was also sind die Faktoren der heutigen Zeit für negativen Stress?


Auch hier lässt es sich wunderbar in 2 Kategorien unterteilen.


Körperliche Faktoren:

  • Fehlender Schlaf

  • Mangelnde Bewegung

  • Ungesunde Ernährungsweise

  • Chronische Krankheiten

  • Fehlende Erholungs- & Entspannungszeiten

  • Reizüberflutung

Psychische Faktoren:


  • Innere & Äußere Konflikte

  • Ängste & Sorgen

  • Ständige Erreichbarkeit

  • Doppelbelastung von Beruf & Familie

  • Erhöhter Leistungsdruck

  • Unverarbeitete Kindheitserlebnisse

  • Verlust oder Tod von geliebten Menschen


Natürlich sind die Auflistungen nicht vollständig und auch ganz andere Faktoren können Menschen belasten. Wichtig ist in jedem Fall sich seinen Stressoren bewusst zu werden und dann dagegen zu steuern bzw. sie zu verändern. Und auch hier mag gesagt sein, dass es ein Prozess ist! Weniger ist oft mehr. Eine Kleinigkeit zu verändern, kann schon viel helfen und verändern.


Was kann man also tun, um dem Stress in seinem Leben Ade zu sagen?

Auf körperlicher Ebene:

  • Schlafe ausreichend (manchmal ist es hilfreich früher ins Bett zu gehen, als noch eine Folge auf Netflix zu schauen)

  • Bewegung, Bewegung, Bewegung. Und zwar die, die einem wirklich Spass macht

  • Ernähre Dich gesund. Mehr Gemüse und Obst z.B.

  • Setz Dich mit Deiner Krankheit, falls Du eine hast, auseinander

  • Plane ganz bewusst Zeit für Dich ein, in der Du Dich einfach nur entspannst

  • Weniger ist mehr. Versuche Reize zu minimieren (muss wirklich der Fernseher und das Radio zur gleichen Zeit laufen?)


Psychischer, emotionale Ebene:


  • Kläre Konflikte (hol Dir dazu auch gerne professionelle Hilfe)

  • Setz Dich mit Deinen Ängsten & Sorgen auseinander und löse sie (auch hier - hole Dir dazu Hilfe, wenn es alleine zu schwer ist)

  • Lege Dir feste Zeiten zurecht, in denen Du erreichbar bist (und wann auch nicht). Kommuniziere es klar nach außen

  • Wenn Du erhöhten Leistungsdruck verspürst, frage Dich, wem Du es eigentlich recht machen willst und warum? Was steckt für Dich dahinter? Und dann frage Dich, ob Du das immer noch möchtest und wie Du es verändern kannst

  • Eine tolle Möglichkeit, um unverarbeitete Gefühle & Erlebnisse zu bewältigen, ist es Tagebuch zu schreiben und zu malen. Probiere es einfach mal aus und lass raus, was Dich belastet. Falls es aber auch hier für Dich zu viel wird - hole Dir bitte professionelle Hilfe. Niemand muss alles alleine schaffen. Ganz im Gegenteil, sich Hilfe zu holen, zeigt von wahrer Größe.

Bei all dem, was jetzt aufgezählt wurde, ist eines sehr, sehr wichtig. Sei gütig mit Dir. Ändere vielleicht nur eine Sache, in dem Du z.B. einfach über einen längeren Zeitraum nur früher ins Bett gehst. Beobachte, wie es Dir damit geht, was sich verändert. Wenn Du Dich dann damit wohlfühlst, füge eine weitere Sache hinzu. Gehe also langsam voran. Habe auch keine Angst vor Fehlern. Es ist nicht schlimm, wenn Du es mal nicht geschafft hast, früher schlafen zu gehen. Es geht hier weniger um Perfektion als mehr darum, Dich mit Dir zu beschäftigen und Deinem Leben eine Wendung zu geben. Feiere Dich und Deine Schritte dafür! Jeder noch so kleine Schritt zählt!


Gerne begleite ich Dich dabei mit meinen Angeboten. Falls Du Fragen hast oder aber einfach nur was Teilen möchtest, dann hinterlasse gerne hier einen Kommentar oder schreibe mir unter hello@sabrinakubitschko.com eine Nachricht.


Quellen:


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